ADHS-Kinder fallen im Unterricht auf, selbst wenn sie alle mögliche Konzentration darauf verwenden, sich zusammen zu nehmen. Für die Lehrer entstehen dadurch oftmals schwierige Situationen, die es zu meistern gilt, damit nicht auch andere Schüler darunter leiden.
Kinder, die von ADHS betroffen sind, verfügen über eine mangelhafte Fähigkeit, sich selbst zu steuern. Ihr Gehirn kann die eintreffenden Reize nicht korrekt vorsortieren, weshalb sie sich sehr leicht ablenken lassen. Für den Unterricht hat dies eine ganze Reihe von Folgen.
Auswirkungen von ADHS im Unterricht
Im Unterricht fallen ADHS-Schüler insbesondere durch folgende Verhaltensweisen auf:
- Ablenkbarkeit: Schon ein kleines Vogelzwitschern vor dem Fenster oder das Kramen eines Mitschülers in seiner Tasche reichen, um das Kind von seiner eigentlichen Aufgabe abzulenken.
- mangelndes Durchhaltevermögen: Aufgaben, die zu lange dauern und die Aufmerksamkeitsspanne übersteigen, werden mittendrin abgebrochen.
- Ungeduld: Das Kind kann nicht warten. Hebt es beispielsweise den Finger, wenn es die Antwort weiß, platzt es sofort damit heraus, statt darauf zu warten, bis es aufgerufen wird.
- Zappeligkeit: ADHS-Kinder sind oft sehr zappelig.
- Impulsivität: Das Kind handelt zuerst und denkt erst danach über die möglichen Folgen nach.
- Aggressivität: Wenn etwas nicht nach seinem Willen abläuft, kann ein opernreifer Wutanfall die Folge sein.
- niedrige Frustrationstoleranz: Kann das Kind eine Aufgabe nicht erfüllen, ärgert es sich sofort und ist nicht in der Lage, weiter an der Aufgabe zu arbeiten. Beim Spiel reichen schon kleine Rückschläge, damit es nicht mehr zu Ende spielen möchte.
- Unruhe: Das Kind spielt ständig mit etwas herum, zappelt mit den Gliedmaßen und kann nicht stillsitzen.
- motorische Auffälligkeiten: Es fällt auf, weil es häufig hinfällt, Gegenstände fallen lässt oder einfache Bastelarbeiten schwer fallen.
- emotional-soziale Unreife: Das Kind reagiert auf bestimmte Situationen nicht seinem Alter gemäß, wird deshalb ausgeschlossen und findet nur schwer Anschluss oder Freunde.
- visuelle und auditive Wahrnehmungsstörung: Das Kind reagiert auf Reize von außen nicht oder nicht angemessen, zum Beispiel wenn es vom Lehrer angesprochen wird.
- Unkonzentriertheit: Das Kind ist nicht bei der Sache, denkt auch während der Bearbeitung einer Aufgabe über tausend andere, scheinbar unwichtige Dinge nach, die ihm gerade durch den Kopf gehen.
- „Schwätzen“: Der Schüler spricht sehr viel und permanent und stört dadurch auch andere Schüler.
- Vergesslichkeit: Wichtige Unterlagen für den Unterricht bleiben zuhause auf dem Schreibtisch liegen.
Folgen für den Unterricht
Für den Lehrer stellen diese Symptome eine große Herausforderung dar, da sie gleich mehrere Aufgaben erledigen müssen. Einerseits muss es ihnen gelingen, den ADHS-Schüler soweit in das Geschehen im Unterricht einzubinden, dass es ihm folgen kann und den Stoff für das Erreichen des Klassenziels erlernt. Andererseits sollten sie dafür sorgen, dass das oft nicht angemessene Verhalten andere Mitschüler stört und bei diesen zu schlechteren Leistungen führt.