Ob Mathe-Ex, Schulaufgabe oder Abschlussprüfung in Schule, Studium oder Ausbildung – wenn es wirklich darauf ankommt, muss sich ein Prüfling auf den Punkt konzentrieren können. Während der vielen Jahre als Schüler entwickelt und verbessert sich die Fähigkeit, Störungen auszublenden und eine Aufgabe zum gedanklichen Mittelpunkt zu machen. Junge ADHS-Patienten tun sich aber schwer, das nötige Maß an Aufmerksamkeit aufzubringen, um Prüfungen erfolgreich zu absolvieren. Mithilfe des Neurofeedback-Trainings lässt sich die Aufmerksamkeitspanne verlängern und die Konzentrationsfähigkeit verbessern. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit das Training erfolgreich verläuft?
Zusammenspiel von Technik und Gehirnleistung
Um eine Aufgabe konzentriert bearbeiten zu können, muss das Gehirn seine Leistungsfähigkeit fokussieren. Zwischen Aufmerksamkeit und Entspannung wechselt das Gehirn ständig hin und her, was sich in Form der langsamen kortikalen Potentiale messen lässt. Die veränderte Gehirnaktivität spiegelt sich in den messbaren Potentialen wieder. Zugleich lässt sich über eine willkürliche Beeinflussung der Potentiale die Hirnaktivität beeinflussen. Auf diesem Prinzip basiert die Technologie der Neurofeedback-Therapie. In einem engen Zusammenspiel von Technik und Hirnpotential gelingt es, durch Training die Selbstregulation zu erlernen.
Technische Voraussetzungen für das Neurofeedback-Training
Therapeuten, die Neurofeedback in ihrer Praxis anbieten, benötigen die passende Grundausstattung bestehend aus einem leistungsfähigen Computer, der Patienten-Einheit und der medizinischen Software. Das EEG mit dem Biosignal-Verstärker und den Elektroden bildet die Kerneinheit der notwendigen technischen Ausstattung.
Für welche Patienten ist die Therapieform geeignet?
Beim Neurofeedback-Training steuert der Patient ein Flugobjekt auf einem Bildschirm sozusagen mit seinen Gedanken. Erlernen können das mithilfe der Therapeuten schon Kinder im Vorschulalter. Sie sollten alt genug sein, um sich offen und motiviert auf eine Sitzung einzulassen und einfache Anweisungen zu verstehen. Für kleinere Kinder ist die Methode nicht gut geeignet. Zum einen können sie noch nicht so lange stillsitzen. Zum anderen sind ihre Augen- und Muskelbewegungen für die Software schwerer vorher zu sehen und auszurechnen, was das EEG verfälschen und damit das Training unmöglich machen würde.
Wichtig ist dabei, dass die Eltern ihre Kinder positiv bestärken und beim Training begleiten. Ein ausgeschlafenes, motiviertes Kind kann vom Training am besten profitieren. Außerdem hat es sich als hilfreich erwiesen, wenn die Eltern über die Übungsmöglichkeiten zu Hause gut informiert sind, um ihr Kind im Alltag zu unterstützen.