Weniger Medikamente, bessere Konzentration und ein entspannterer Alltag – mit dem Neurofeedback-Training können kleine und große AD(H)S-Patienten wirkungsvoll behandelt werden. Im besten Fall wird die moderne Trainingsmethode in der multimodalen ADHS-Therapie in die Maßnahmen der Verhaltenstherapie eingebunden. Die Suche nach dem richtigen Therapeuten ist wichtig, denn eine unpassende Neurofeedback-Behandlung kann Nebenwirkungen hervorrufen. Außerdem ist die Wahl des Therapeuten bedeutend für die mögliche Kostenübernahme durch die Krankenkasse.
Wer führt Neurofeedback Therapien durch?
Der Einsatz von Neurofeedback als unterstützende Therapieform wird von zahlreichen Therapeuten mit einem ganz unterschiedlichen Hintergrund an beruflichen Qualifikationen angeboten. So finden sich Neurofeedback-Angebote bei
- Kinderärzten
- Kinderpsychologen und Psychotherapeuten
- Ergotherapeuten
- Heilpraktikern
- Heilpädagogen
Die Qualifikation zur Durchführung der Neurofeedback-Therapie ist üblicherweise nicht Teil der beruflichen Ausbildung, sondern wird über eine qualifizierende Weiterbildung erlangt. So unterschiedlich wie der berufliche Background der Therapeuten kann auch die Umsetzung am Patienten aussehen.
Die Wahl des richtigen Therapeuten
Bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten ist der behandelnde Arzt oder Psychotherapeut der erste Ansprechpartner. Häufig arbeiten die ADHS-Spezialisten mit bestimmten Therapeuten zusammen, wenn sie Neurofeedback nicht selbst als Teil der Therapie anbieten. Wer alleine auf die Suche gehen muss oder möchte, kann sich an der Qualifikation des Therapeuten orientieren. Über das Internet lässt sich gut nachvollziehen, wie umfangreich die Weiterbildung ausgesehen hat, mit welcher der Therapeut seine Qualifikation erworben hat. Darüber hinaus ist die Erfahrung entscheidend – ein Punkt, den man am besten bei einem ersten Termin erfragen kann. Die unterschiedlichen Verbände, die Neurofeedback-Weiterbildungen anbieten, haben auf ihren Seiten normalerweise eine Therapeutenliste und Hinweise zur Auswahl des richtigen Therapeuten im Angebot.
Die Kostenfrage: Zertifizierten Therapeuten auswählen
Wer gesetzlich krankenversichert ist, sollte außerdem die Kostenfrage im Blick behalten. Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht automatisch. Wird ein kleiner Patient allerdings vom behandelnden Arzt zum passenden Psychotherapeuten zur Verhaltenstherapie oder zum Ergotherapeuten mit Zusatzqualifikation überwiesen, kann die Kostenübernahme einfach sein. Erfahrene Neurofeedback-Therapeuten unterstützen außerdem bei der Antragstellung.
Über all die organisatorischen Punkte hinaus, muss es auch menschlich passen. Gerade für AD(H)S-Kinder ist es oft schwer, eine gemeinsame emotionale Ebene mit einem Therapeuten zu finden. Umso wichtiger ist es, dass Therapeut, Patient und Familie auf einer Wellenlänge liegen und im offenen Austausch gemeinsam die Therapie vorantreiben können.